Millionenschaden beim Großbrand im Sägewerk in Titisee-Neustadt

Es war kurz nach 12:30 Uhr als ein Brand am Freitag auf dem Gelände eines Sägewerks ausbrach. Die Flammen schlugen haushoch hinaus. Die dunklen Rauchwolken waren vom weiten sichtbar.

Luftbild des Brandortes. Foto: Bundespolizei

Es war kurz nach 12:30 Uhr als ein Brand am Freitag auf dem Gelände eines Sägewerks ausbrach. Die Flammen schlugen haushoch hinaus. Die dunklen Rauchwolken waren vom weiten sichtbar. Tagelang hat es nicht geregnet. Grünflächen und die nahen Wälder boten reichlich Nahrung für das Feuer. Schnell war die örtliche Feuerwehr Titisee-Neustadt vor Ort, bei dem Brand im Sägewerk. Dort gab es vermutlich eine Verpuffung in einer der Hallen des Betriebes. Innerhalb der ersten Minuten haben es die Feuerwehrkräfte nur knapp geschafft, das übergreifen der Flammen auf die Sägehalle zu verhindern. Die Feuerwehr wurde dabei unverzüglich durch die Polizei und den Rettungsdienst unterstützt. Die Kräfte der Polizei trafen kurz vor der Feuerwehr ein und haben den Bereich schnell abgesperrt. Der Rettungsdienst hat kurz nach Eintreffen der Feuerwehr einen Sanitätsstutzpunkt für Einsatzkräfte und Anwohner und betroffene eingerichtet. Durch die hohen Temperaturen und die extremen Einsatzbelastungen mussten Atemschutzgeräteträger nach Ihrem Einsatz vom Rettungsdienst beobachtet und zum Teil aufgrund von Dehydration und Erschöpfung behandelt werden.

Dem Feuerwehrkommandant war sofort klar, dieses Feuer ist mit seinen Kräften nicht in den Griff zu bekommen. Großalarm wurde ausgerufen. Somit werden auch Kräfte aller Fachdienste als Fachberater hinzugezogen. Vom THW wurde der Fachberater aus Breisach zur Mitwirkung in der Führungsgruppe Hochschwarzwald alarmiert. Der Zugtrupp des Ortsverbandes unterstütze die Einsatzleitung vor Ort unverzüglich mit der Messung von Kohlenmonoxid im Bereich der Einsatzstelle, übernahm Transportfahrten und unterstütze beim Erkunden der Lage.

Die Nachbarwehren aus dem Bereich Hochwarzwald waren schnell herbei gerufen. Dennoch haben die Feuerwehren eine Regelbereitschaft für weitere Einsatze zur Erstversorgung der Bevölkerung aufrecht erhalten müssen. Dies wurde auch durch einen Unfall auf der B317 mit Personenschaden und einem Kaminbrand in einer Nachbargemeinde welche parallel zu dem Brand abgearbeitet werden mussten auf die Probe gestellt.

Durch die hohen physischen Belastungen der Einsatzkräfte standen bald nur noch begrenzt Atemschutzgeräteträger zur Verfügung. Es mussten daher auch Kräfte der Überlandhilfe aus der Stadt Freiburg mit einer speziellen Wasserversorgungskomponente, aus dem Unterstützungsbereich Markgräflerland mit einem Brandunterstützungszug und aus dem Landkreis Schwarzwald Baar ebenfalls mit einem Brandunterstützungszug herbeigerufen werden.

Nachdem auch die angrenzende Bahnlinie zwischen Freiburg und Seebrugg aufgrund eines Vegetationsbrandes an der Bahnlinie gesperrt werden musste, wurde auch ein Hubschrauber der Bundespolizei hinzugezogen. Der Fachberater THW hat die Bundespolizei angefragt Luftbildaufnahmen anzufertigen und der Einsatzleitung zur Verfügung zu stellen. Der Polizeihubschrauber lieferte erste Bilder aus der Luft, die das komplette Ausmaß des Brandes sowie die Weiterentwicklung sichtbar machten. Ein größerer Flächenbrand konnte dank dem beherzten und fast übermenschlichen Einsatz der Einsatzkräfte nur knapp verhindert werden. Die Anwohner wurden aufgefordert Fenster und Türen zu schließen. Auch die Autofahrer der starkbefahrenen nahen Bundesstraße B31 wurden per Radioaufruf auf die Gefahren hingewiesen. Schnell war der Führungsgruppe klar das, das kein kurzer Einsatz werden würde. Der Brandeinsatz würde sich sicherlich bis zu den frühen Morgenstunden hinziehen.

Gegen 14:30 Uhr wurden die Piepser der Ortsverbände Schopfheim, Müllheim sowie Breisach ausgelöst. Fast pünktlich zur Rushhour waren die Einsatzkräfte mit Ihren Großfahrzeugen samt Anhängern auf der B 31 Höhe Freiburg. Derzeit ist dort eine Großbaustelle mit eingeengten Fahrspuren. Der Verkehr entsprechend zähfließend. Mit Blaulicht und Sondersignal fuhren die Fahrer durch die enge Rettungsgasse. Die anfahrende Kräfte aus Schopfheim mussten den Unfall auf der B31 umfahren. Das THW hatte umfassende Einsatzaufgaben angeboten, um die Einsatzkräfte zu unterstützen und zu entlasten. So wurden sofort nach Eintreffen der THW Kräfte die Großpumpen der Feuerwehr Freiburg, Tanklöschfahrzeuge, Tragkraftspritzen und Drehleitern vom THW mit Verbrauchsgütern versorgt und betankt. Weiterhin wurde ein Messtrupp in dem angrenzenden Wohnblock etabliert, der die Kohlenmonoxid Belastung für die Anwohner kontrolliert und überwacht. Es wurden Materialtransporte für die Versorgung der Einsatzkräfte für den Rettungsdienst übernommen.

Gegen 18.00 Uhr wurde durch den Zugtrupp aus dem Ortsverband Breisach eine Einsatzabschnittsleitung des THW eingerichtet, diese wurde unterstütz mit Kräften des OV Schopfheim. Die Funktion des Fachberaters wurde dem Leiter Logistik des THW Schopfheim übertragen.

Weitere Aufgaben wurden nun abgearbeitet. Es wurde eine umfassende Beleuchtung der Einsatzstelle aufgebaut, welche die Einsatzstelle nahezu taghell erscheinen ließ. Es wurde u.a. ein 25 Meter Lichtmast, mehrere 15 Meter Lichtmasten und eine Mobile Beleuchtungsstelle welche geländegängig mit einer Höhe von 10 Meter eingesetzt werden konnte. Insgesamt wurde eine Lichtleistung von mehr als 120.000 Watt installiert, um den Feuerwehren eine sichere Einsatzstelle zu bieten. Baumaschinenführer des THW, welche zum Teil auch unter schwerem Atemschutz arbeiten mussten, haben mit Hilfe von Baumaschinen örtlicher Unternehmer die Feuerwehr beim Kampf gegen Glutnester unterstützt und haben diverse einsturzgefährdete Bereiche abgetragen. Dabei stand dem THW auch ein Kettenbagger mit Multifunktionsgreifern eines Bauunternehmers zur Verfügung. Nach einer kurzen Einweisung war dieser dann die Nacht über damit beschäftigt die Brandnester auszuheben. In der Nacht wurde durch das THW eine Warmverpflegung für die Einsatzkräfte zubereitet und ausgegeben. Es wurden 200 Portionen Spaghetti zubereitet. Hand in Hand arbeiteten die Einsatzkräfte aller Hilfsorganisationen die ganze Nacht hindurch.

Das THW konnte seinen Einsatz am Samstag gegen 11.00 Uhr beenden. Es wurden Kräfte aus den Ortsverbänden Breisach, Schopfheim, Müllheim, Freiburg und Emmendingen eingesetzt. Insgesamt wurden
45 Helfer über einen Zeitraum von nahezu 24 Stunden eingesetzt.
Die Feuerwehren waren mit über 200 Feuerwehrkräften, der Rettungsdienst mit mehr als 120 Einsatzkräften.

Zum Selbstschutz und zur Versorgung der Betroffenen Personen und der Einsatzkräfte waren zeitweise 2
Rettungshubschrauber und mehrere Rettungswagen vor Ort. Die Arbeiten der Feuerwehr könnte im Laufe des späten Samstagnachmittags abgeschlossen werden. Die Brandwache der Feuerwehr wurde durch einen Sturm mit Sturmböen um die 100km/h erschwert.


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